Kaum ist die WM vorbei, hört man schon die ersten Stimmen der Enttäuschten.
Tim Wiese und Michael Ballack bewiesen wiedereinmal, wie verdammt wenig sie im Kopf haben.
Spanien hatte grade 36 Stunden zuvor den Pokal in die Luft gestemmt, schon hörte man Tim Wiese in einem Exclusivinterview tönen, dass es ungerechtfertigt war, dass er nicht gespielt hat. Eigentlich war es ihm schon 3 Jahren klar, dass er nicht spielen würde. Trotzdem hätte er sich in den Dienst der Mannschaft gestellt.
Ja, genau, um dann 2 Tage später richtig loszulegen und Lob einzufordern dafür, dass er die Minimalanforderungen an einen zweiten Torhüter erfüllt hat und keinen Stunk während der WM gemacht hat. Unfassbar. Entlarvend dann auch seine nächste Aussage: "Er ist so frustrierend, wenn du hundert Prozent gibst und du doch nicht aufgestellt wirst". Ja, warum wirst du nicht aufgestellt? Weil du eben nicht gut genug bist. Das sollte eigentlich jeder begreifen, wenn er schon solche Aussagen tätigt. Als wäre er der einzige, der 100% gibt.
Diese Mischung aus Arroganz, Überheblichkeit und teilweise sogar Dummheit ist es, was Tim Wiese immer wieder zu schaffen macht.
"Wäre es ein Halbfinale oder Endspiel gewesen, hätte ich mit einem Bein gespielt. So wollte ich kein Risiko eingehen". So seine Aussage, auf die Frage, warum er nicht im Spiel um den dritten Platz gespielt hätte. Schleimbeutelentzündung hin oder her. Was sagt das über jemanden aus, der angeblich immer 100% gibt und meint, dass er sowieso nie eine Chance bekommt in der Nationalelf. Da fehlen einem einfach die Worte. Ich bin froh, dass wir Leute wie Rene Adler haben, die sich in Demut, ob der Leistung von Manuel Neuer ersteinmal hinten anstellen. Zur Erinnerung: Adler hatte gesagt, dass jetzt erstmal Neuer einen Vorsprung habe und dieser jetzt in nächster Zeit spielen sollte.
Wer jetzt mit dem letzten Totschlagsargument kommt, Wiese sei endlich mal einer der auch das Maul mal aufreiße, im Gegensatz zu den sogenannten Musterprofis, dem kann ich nur entgegnen, dass gerade diese WM bewiesen hat, dass unnötiges und unverhältnismäßiges Maulaufreißen absolut nichts mehr mit Profitum zu tun hat. Stichwort Frankreich
Womit wir bei Michael Ballack wären. Er hat absolut nichts gelernt. Anstatt sich jetzt ruhig zu verhalten und intern mit Jogi Löw über seine Situation zu reden, droht er sofort auf seiner ersten Pressekonferenz in Platzhirschmanier Philipp Lahm an, er "werde noch das ein oder andere Wort mit ihm reden", was nichts anderes heißt, als dass Ballack wohl lautstark seinen Platz gegenüber Lahm verteidigen will.
Unbestritten natürlich die Leistungen von Ballack in der Nationalmannschaft, aber selbst er müsste erkannt haben, dass sich das Gesicht der Mannschaft sehr gewandelt hat. Die vielfach erwähnte Verflachung der Hierachien, die von den Medien besprochen wurden, sollte er in den Zeitungen gelesen haben. Ballack kann doch lesen, oder?
Diese Aussage mache ich nicht aus Bosheit, sondern weil mir Ballack manchmal vorkommt wie ein Neanderthaler, der mit einer Steinkeule ins Pentagon einbrechen will.
Allerdings, das muss auch gesagt werden, hat Ballack keinen Rauswurf wie damals Torsten Frings verdient, der sich aber auch durch seine Aussagen selbst ins Abseits gestellt hat.
Apropos Frings. Es ist übrigens interessant zu sehen, wie sich immer wieder Spieler ausgerechnet von Werder Bremen so dermaßen unpassend ins Gespräch bringen. Nur mal so am Rande zum Nachdenken.
Und bevor mich die Werder Fans wieder zerfleischen, möchte ich kurz nochmal auf die Zustände hinweisen, die zur Zeit in Hamburg beim HSV vorherrschen. Gestern war dort nämlich die ausserordentliche Mitgliederversammlung, einberufen zum Projekt "Anstoß³". Das Projekt ist, vereinfacht gesagt, da, um neue Gelder aus der Wirtschaft locker zu machen. Ein einzelner Investor oder eine Firma kann dem HSV Geld zur Verfügung stellen und erhält dafür Anteile an Transfererlösen von Spielern.
Nun wollte der Investor Klaus Michael Kühne (Logistikunternehmen Kühne+Nagel) dem HSV 15 Millionen € bereitstellen und bekäme dafür 30% der Transfererlöse bei eventuellen Verkäufen der Spieler Marcell Jansen, Paolo Guerrero und Dennis Aogo. Dies erregte jedoch die Gemüter des Supporter Clubs, einer einflussreichen Versammlung von Hamburger Fans. Die forderten Aufklärung über dieses Projekt.
Im Zuge der Versammlung wurde es dann immer heftiger. Es wurde von einem Verkauf des Vereins gesprochen und darüber, dass die Fans bei einem solchen Projekt mitbestimmen sollten. Die Supporters, mehrheitlich gegen Geschäftsführer Bernd Hoffmann eingestellt, attackierten diesen und Aufsichtsratchef Horst Becker so lange, bis Hoffman entnervt "Jetzt ist Schluss" ins Mikrofon schrie.
Die ganze Thematik ist noch weitaus komplexer, aber wenn ich hier die ganze Geschichte, die mit dem Machtkampf Beiersdorfer vs. Hoffmann begann, darstellen wollte, wäre ich morgen früh noch nicht fertig. Festzuhalten bleibt: Der HSV ist ein in sich tiefgespaltener Verein. Nur eine hoffentlich erfolgreiche Saison könnte die Verantwortlichen und Supporters wieder zusammenbringen.
Chef der Supporters und ewiger Hoffmann-Gegner ist übrigens ein gewisser Ralf Bednarek. Damit wäre auch der Kreis geschlossenn zu den oben erwähnten Großmäulern. Bednarek setzt dem ganzen nämlich die Krone auf. Blinde Anti-Hoffmann Kampagnien und absolute Verkennung der wirtschaftlichen Notwendigkeit eines solchen Projektes.
1 Comment:
Du magst Wiese docb nur nicht weil er euch 2008/2009 das Pokalfinale zu nichte gemacht hat ;-)
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